Idea Walk

Der Idea Walk – Beim gemeinsamen Gehen zu neuen Ideen

Der Ideenspaziergang oder neudeutsch Idea Walk ist eine Kreativitätsmethode, die gemeinsame Ideenentwicklung mit körperlicher Aktivität kombiniert. Kurz zusammengefasst geht es darum, dass sich zwei bis drei Leute zusammentun und mit einer Problemstellung im „Gepäck“ in die Natur losmarschieren.

Was ist das Besondere an dieser Kreativitätsmethode?

Kreativität ist etwas, was man nicht per Mausklick bestellen kann. In meinem Blog-Artikel „7 Tipps zu mehr Kreativität“ beschreibe ich einige Grundprinzipien, die Kreativität fördern. Der Idea Walk beinhaltet einige Elemente daraus, die hilfreich sind:

Ideen vermehren sich, wenn man sie teilt. Im Idea Walk gehen wir in einer kleinen, interdisziplinären Gruppe.
In der Natur sind reichlich Inspirationsquellen zu finden, die für Perspektivwechsel sorgen.
Wenn wir uns auf den Weg machen, verlassen wir automatisch unsere Komfortzone.

Dazu kommt, dass frische Luft, Bewegung und genügend Sauerstoff-Zufuhr sich auch rein physiologisch positiv auf unseren Körper und somit auch auf die „Ideenproduktion“ auswirken.

Wie funktioniert der Idea Walk?

Teams bilden: es empfiehlt sich eine Gruppengröße bis zu drei Personen. Wichtig: Es sollten sich Kollegen und Kolleginnen zusammenfinden, die normalerweise nicht viel miteinander zu tun haben.
Thema oder Problemstellung festlegen: Für welches Thema sollen Ideen auf dem Ideenspaziergang gefunden werden.
Route und Zeitdauer festlegen: es empfiehlt sich ein Spaziergang mit einer Dauer von 20 bis 30 Minuten. Die Route sollte für die Teilnehmer bekannt sein oder man gibt den Teilnehmern eine Karte mit.
Nicht vergessen: Block und Stift einpacken.
Vereinbarung treffen, wie die Ergebnisse danach von den Teams präsentiert werden.

Was gibt es zu beachten?

Obwohl die Methode auf den ersten Blick recht einfach scheint, hat die Methode ein paar Fallstricke, die man als Moderator beachten sollte:

Wo ist die Route? Gibt es überhaupt Natur in der Nähe? Bei einem Workshop mitten in der Pampa wird sich bestimmt eine geeignete Strecke finden lassen. Wenn der Workshop im eigenen Firmengebäude stattfindet und nichts Grünes weit und breit in der Nähe ist, dann ist diese Methode eher weniger geeignet.
Wie sieht die Route aus? Die Strecke sollte nicht zu anstrengend sein und möglichst viel Abwechslung bieten. Aussichtspunkte, Wald- und Wiesenwege, sowie Bäche und Brücken sind top.
Normalerweise ist der Idea Walk inhaltlich nicht strukturiert. Es geht um das Gespräch im Team, ohne fixe Vorgaben, was alles in dieser Zeit geleistet werden muss. Für eher skeptische Workshop-Gruppen kann man als Moderator auch eine kleine Struktur vorgeben: Beispielsweise kann man in den ersten 10 Minuten ein gemeinsames Verständnis für die Problemstellung entwickeln und Verständnisfragen klären. Die zweiten 10 Minuten nutzt man dann zur Ideenentwicklung und im letzten Drittel wägt man die Ideen ab und entscheidet sich im Team für die Top 3, die weiterbearbeitet werden sollen.
Wo baut man den Idea Walk am Besten zeitlich ein? Gute Zeitpunkte sind nach der Mittagspause (um aus dem Mittagskoma wieder zu erwachen), im Anschluss an eine erste Ideenphase zur weiteren Detaillierung der Ideen oder vor dem Abendessen bei mehrtägigen Workshops.
Was ist sonst noch wichtig? Die Teams sollten sich nicht unter Druck setzen. Es geht nicht darum, eine bestimmte Strecke „abzuarbeiten“. Das Tempo bestimmt die Gruppe selbst.

Zeitaufwand

Maximal eine halbe Stunde in der Durchführung. Die Vorbereitungszeit für den Trainer hängt von den Örtlichkeiten ab.

Fazit

Beim Idea Walk passiert das, wozu im Alltag zu wenig Zeit bleibt. Ein Gespräch zu einem Thema länger zu führen und verschiedene Aspekte zu beleuchten. Dabei kommen durch die Bewegung in der Natur immer wieder neue Impulse von aussen dazu, was man in einem Meeting-Raum einfach nicht simulieren kann. Der positive Nebeneffekt ist, dass sich die Teilnehmer bei einem solchen informellen Spaziergang besser kennenlernen. Der Idea Walk passt sicher nicht immer, aber probieren wir es ruhig einmal bei Gelegenheit aus.